Montag, 24. November 2014

Wohlfarths Schokoladen 1492, 1978 und "Schokolade"

Heute werde ich Euch meine Beute von letzter Woche genauer vorstellen. Dabei aufsteigend von 70% über 78% hin zu satten 92%. Puh!
Ein Nachwort zum Laden im Bikini: Im Laden darf man alles probieren, das lohnt sich doppelt, weil Fehlkäufe so fast unmöglich sind. Man muss nur die nette Verkäuferin einmal lieb fragen.

Wohlfarth legt viel Wert auf Nachhaltigkeit, zumindest wird einem das suggeriert: Jede der Banderolen um die Schokoladenfolie bestehe zu 100% aus Altpapier, sagt mir die Rückseite. Dazu sind alle Zutaten aus kontrolliert biologischem Anbau und die Schokolade wird, wie in meinem letzten Post kurz erwähnt, direkt in Berlin hergestellt, wo man sogar die Manufaktur besuchen kann. Handschriftlich ist das Mindesthaltbarkeitsdatum aufgeschrieben, das etwa ein halbes Jahr in der Zukunft liegt, realistisch. Die Plastikfolie um die Schokoladen herum erweist sich als ziemlich hartnäckig, das Resultat ist wenig ästhetisch...



Ärgerlich, weil ich die Schoko ja auch lagern möchte...


Zuerst die "Schokolade".

Sie hat leider keinen weiteren Titel und nur auf der Rückseite steht klein drauf, dass sie 70%ig ist. Ein wenig schade, denn das Äußere fällt so ein wenig ab. Auf der Internetseite von Wohlfarth steht dafür eine relativ logische Erklärung, dass es eben "Kein Firlefanz" sei, sondern nur Schokolade.
Die Schokolade duftet verführerisch, doch der Geschmack ist sehr, sehr mild. Fast schon milchschokoladig, wie die Schokoladen zu Weihnachten oder zu Ostern. 
Sie ist nicht zu süß, ganz im Gegenteil, sie enthält ganz offenbar einzelne Salzkörner. Darauf muss man gefasst sein. Ich bin mir noch nicht sicher, ob das ein kleiner, einmaliger Fertigungsfehler ist (Wohlfarth hat auch Schokoladen mit Salz im Angebot, sogenannte Salzstäbchen), da auf der Rückseite und in der Internetbeschreibung nichts von Salz steht. Deswegen gehe ich von einem Versehen aus, was allerdings nicht negativ ins Gewicht fallen sollte, da es bei einer so kleinen Manufaktur, genauso wie es zu Spuren von Lecithin, Nüssen, Lactose und Gluten, auch zu Spuren von Salz kommen kann.


Die "1978".

Eine lustige Idee, die Schokoladen nach Jahreszahlen zu benennen. Hierin findet sich ein Fairhandelanteil von 93%, Criollo-Kakao, meine Erwartungen sind dementsprechend hoch. 
Die Schokolade schmeckt leicht körnig, wenn sie schmilzt, hat einen guten runden Geschmack, leicht säuerlich/bitter und ausgewogen süß. 
Eine sehr leckere Wahl!


Die "1492".

Hier treffe ich auf eine Besonderheit, die Schokolade enthält Kakaobohnen-"Nibs" aus Madagaskar. Das sind knackige Bohnenstückchen. Die Tafel riecht nach Kakaopulver, aber bei 92% ist ja gar nicht viel mehr drin als Kakao! Dennoch ist sie geradezu mild, knackt schön bei den Nibs und man merkt eigentlich nicht, wie "hochprozentig" sie eigentlich ist. Eine schöne Schokolade, gerade auch zum Verschenken, finde ich. Dazu ein Berliner Produkt, also doppelt schön :)

Dazu hatte ich mir auch eine Trinkschokolade zum Einschmelzen geholt, bei der muss man wie immer aufpassen, dass man die Milch heiß genug macht, sonst schmilzt sie bröckelig rein und setzt sich unten ab. Süß, aber schon fast Standard bei solchen "Einmal-Trink-Schokoladen" ist der kleine Holzlöffel, der als Stiel der Schokolade dient und zum Naschen einlädt.

Für die Weihnachtszeit empfehle ich Euch dringend die Winterschokoladen von Wohlfarth, die haben wunderbare Weihnachtsgewürze verarbeitet, weder zu künstlich noch zu mild.

Dienstag, 18. November 2014

Wohlfarth Schokoladen

Gestern hat es mich ins Bikini Berlin verschlagen. Ich geb zu, ich mag das Bikini nicht. Die Käfige in der Mitte wirken für mich immer wie... naja, Käfige eben und die Architektur mag modern und klasse sein, aber ich bin noch nicht bereit für so modern und klasse. Die Geschäfte beschriften ihre Waren teilweise ausschließlich auf Englisch und manche machen nicht einmal Preise dran. Aber wie gesagt, es hatte mich dahin verschlagen, eigentlich, weil wir ins Kino wollten, in den tollen neuen Zoopalast, und zu früh dran waren und das liegt eben so nah zum Schlendern. 
Kurz vor Verkaufsschluss habe ich dann im Käfig von Wohlfarths Schokoladen gestöbert. Die haben ihren eigentlichen Sitz im Prenzlauer Berg und stellen dort in einer Manufaktur alle Schokoladen selbst her. Das werde ich mir auf jeden Fall einmal genauer ansehen! Im Sommer kann man sogar eine eigene Lieblingseissorte kreieren. Ich finde, sowohl die Website als auch der Laden in Real sind mindestens einen Besuch wert! ;)
Nun geht man natürlich nicht mit leeren Händen aus so einem schönen authentischen Lädchen, daher meine Ausbeute:



Eine 92%ige Schokolade mit Nibs, eine 78%ige Schokolade und eine 70%ige Schokolade, dazu eine "heiße Schokolade am Stiel" zum Einschmelzen.

Daneben hatten sie eine Postkarte ausliegen, die mit ihrem Aufruf genau meinen Geschmack getroffen hat.



Das bewirbt einen "Naschmarkt", der am 7. Dezember in der Markthalle Neun in Kreuzberg stattfinden wird. Eine Art alternativer Weihnachtsmarkt. Da gehe ich auf jeden Fall hin und berichte euch davon! ...Das ist ja mal was für mich :)

Dienstag, 21. Oktober 2014

Domori Testwoche Canoabo 70%

Die Canoabo-Bohne

Domori pflanzt auch diese Bohne, mit deren Test meine einwöchige Reihe enden wird, auf eigenen Plantagen in Venezuela an. Laut eigenen Angaben werde ich gleich cremige Milch/Butter, Datteln und Mandeln schmecken. Klingt gerade richtig für einen langsam kühler werdenden Herbst!



Der Geschmack

Die Schokolade ist sehr zart, schmilzt schneller als die anderen getesteten. Sie ist sehr cremig, ein Mandelaroma ist ebenfalls zu erkennen, aber erst, wenn man die Schokolade eine Weile im Mund hat. Auf mich macht sie gerade den Eindruck einer fast perfekten Winterschokolade. Für den Sommer wäre sie mir zu buttrig, glaube ich.

Damit sind wir nun am unspektakulären Ende meiner Testreihe angelangt! 
Wenn ihr einmal nachtesten wollt, was ich hier eigentlich immer treibe, solltet ihr euch ebenfalls so eine Probepackung holen, denn gerade im Vergleich schmeckt man schon deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Kakaosorten. 
Wollte ich für diese Auswahl Sterne vergeben, wären es in jedem Fall 5, denn alleine die große Vielfalt, die einem geboten wird, entscheidet schon! Außerdem hat mich Domori wieder einmal davon überzeugt, dass hier wirklich Leute dran sind, die mit Leidenschaft Kakao anbauen und Schokolade herstellen.

Montag, 20. Oktober 2014

Domori Testwoche Chuao 70%

Chuao

Der vorletzte Tag meiner Testwoche bringt uns auf eine Insel.
"Chuao" bezeichnet einerseits die Kakaobohne, aus der die heutige Schokolade besteht und andererseits das Dorf, aus dem sie stammt. Das gleichgenannte Dorf in Venezuela ist lediglich mit dem Boot zu erreichen und einige der edelsten Chocolatiers wetteifern um die Ernte. Früher zählte der Chuao zu den besten Kakaosorten der Welt, allerdings musste der Bestand, der mehrfach gefährdet war, mit Forastero und Trinitario ergänzt werden. Dennoch zählt Chuao-Kakao bis heute zu den begehrtesten Kakaosorten und ist immer noch offiziell ein "Criollo".
Allerdings scheint es so, dass Domori seinen eigenen Chuao anbaut, auf der Halbinsel Pari.
Diesmal findet sich keine Beschreibung bezüglich der Nebengeschmäcker dieser Schokolade.



Der Geschmack

Der Geschmack entfaltet sich ähnlich langsam wie in der übrigen Woche. Er ist sehr buttrig, fast schon fettig, sahnig und sehr klar. Nebennoten von Früchten, Brot oder ähnlichem konnte ich nicht ausmachen. Dafür bleibt der Geschmack lange Zeit auf der Zunge und wenn ich nicht wüsste, dass sie lecithinfrei ist, könnte ich es auch nicht sagen, so cremig, wie sie ist. 
Eine wirklich schmackhafte, sättigende Schokolade, es muss ja nicht jedes Mal einen Nebengeschmack geben :) Allerdings auch nicht mein Highlight diese Woche, da die anderen Schokoladen einfach durch ihre Vielfältigkeit im Geschmack mehr überzeugen.
Ich wundere mich auch, ob das an der Bohnenmischung der Chuao mit Trinitario und Forastero liegt, da alle anderen Criollos, die ich bisher getestet habe, eine deutliche Nebennote als Charakteristikum aufwiesen.

Sonntag, 19. Oktober 2014

Domori Teswoche Javablond 70%

Eine Kakaobohne ursprünglich aus Java

... daher der Name Javablond. "Blond", weil die Bohne hell war. Und "war", weil der größte Teil der Plantagen in Java bei einem Vulkanausbruch zerstört worden ist. Um den Erhalt zu sichern, wurde Forastero-Kakao eingebunden und heutzutage darf sich nur noch "Javablond" nennen, wer als Kakaobohne charakteristisch hell ist, das sind etwa 50% der Bohnen.
Ich bin etwas nervös, denn diese Schokolade soll nun nach Tabak, roten Früchte, Geräuchertem und Unterholz schmecken, dazu pikant sein. Wer jemals in den Genuss kam, Schokolade zu essen, die schon von Natur aus nach Bacon schmeckt, weiß, wieso ich mich grusele. Und für jeden, der dieses Vergnügen noch nicht hatte - lasst es! Außer ihr habt einen sehr eigenen Geschmack...


Der Geschmack

Da ich so einen Respekt vor diesem besonderen Leckerbissen habe, habe ich als Erstes den Fehler gemacht, daran zu riechen. Das hätte ich besser gelassen. Sie riecht stark salzig-würzig. 
Der erste Eindruck ist auf der Zunge, dass es relativ schwierig ist, die Schokolade zum Schmelzen zu bringen. Dann fängt der Grusel an. Ich mag mich täuschen und sicher gibt es viele, die vor Freude Luftsprünge machen ob der Geschmacksvarietät dieser Kakaobohne, aber sie schmeckt wirklich, wirklich nach geräuchertem Speck oder Bacon, dazu noch ganz, ganz leicht scharf. Und das vermengt mit Süße ist irgendwie sehr, sehr seltsam. Als würde man ein rosanes Macaron essen und es würde nach Spiegelei schmecken.
"Einzigartig" ist diese Schokolade in jedem Fall. 

Oh man, ich brauch jetzt erst einmal ein richtiges Stück Schokolade...

Samstag, 18. Oktober 2014

Domori Testwoche Porcelana 70%

Die Porcelana

... ist eine Kakaobohnensorte (im Übrigen bisher die Erste dieser Reihe, die nicht "Ocumar xy" heißt, sondern tatsächlich eine Eigenbezeichnung hat), die ich bereits für euch getestet habe. Damals handelte es sich um die Original Beans Porcelana (Valrhona und Amedei haben auch reine Porcelana-Schokoladen im Angebot, aber das nur nebenbei). 
Jetzt bin ich natürlich gespannt, ob es da einen Unterschied zwischen beiden gibt :)
Die Porcelana wird als "die Criollo unter den Criollos" bezeichnet. Sie ist die wiederentdeckte weiße, äußerst seltene Kakaobohne, wie ich schon bei der Original Beans beschrieben habe. Im Fall von Domori wird Kakao aus Venezuela verwendet, wie bei der restlichen Testwoche auch.
Diesmal müsste ich Brot, Butter und Marmelade erschmecken können... ein ganzes Frühstück in einem Stück Schokolade, wenn das mal nichts ist!


Zum Geschmack

Ich bin schon ein großer Fan der Original Beans Porcelana gewesen und ich muss sagen, dass mich auch die Domori in keinster Weise enttäuscht. Bereits am Anfang entfaltet sich ein schön cremiger, butteriger Kakaogeschmack und tatsächlich schmeckt die Schokolade auch ein bisschen nach Brot! Aber natürlich keinesfalls so, dass man abgeschreckt sein müsste :)
Im Vergleich zur Original Beans fällt mir gleich auf, dass diese hier weniger sauer und dafür "buttriger" schmeckt, aber das ist Geschmackssache, was man da genau bevorzugt.
Wieder ist eine deutlich andere Note zu erkennen als bei der Puertomar und der Puertofino, bis jetzt freue ich mich also über meine Teswoche und ihre Ergebnisse :)

Freitag, 17. Oktober 2014

Domori Testwoche Puertomar 75%

Und einige Worte zur Bohne

Die Puertomar besteht aus der Criollo-Untersorte Ocumar 61, die ebenfalls in Venezuela angebaut wird, nachdem sie Ende der Neunziger aus sehr geringen Restbeständen wieder hochgezüchtet worden ist. Laut Beschreibung soll sie Geschmacksnoten von Sahne, Gewürzen, Mandeln und Kirschmarmelade (!) enthalten. Die Puertomar von Domori ist auch mehrfach ausgezeichnet, einmal von einer englischen und einmal von einer italienischen Jury.


Zum Geschmack

Die Domori Puertomar habe ich in diesem Blog bereits einmal für euch getestet, deswegen lässt sich dazu nicht viel Neues erzählen. Sie entfaltet ihren Geschmack recht schnell und tatsächlich ist sie sahniger als die gestrige Puertofino. Kirschmarmelade kann ich beim besten Willen nicht entdecken, eine ganz allgemein fruchtige Note lässt sich erahnen, aber deutlich wird auch diese leider nicht. Dennoch bin ich nach wie vor sehr begeistert von dieser Schokolade, Domori weiß eindeutig, was es tut!
Der Geschmack bleibt bei der heutigen Schokolade länger auf der Zunge.
Was schön ist: Man schmeckt wirklich einen deutlichen Unterschied zum gestrigen Stück, genau das habe ich gehofft.

Morgen sehen wir uns wieder mit der Porcelana!

Donnerstag, 16. Oktober 2014

Domori Testwoche Puertofino 70%

Zuerst einige Worte zur Bohne

Die Schokolade "Puertofino" von Domori besteht aus der Criollo-Sorte Ocumare 67, die direkt auf der Domori-eigenen Plantage in Venezuela erzeugt wird.
Der Geschmack dieser Bohne soll karamellig sein, eventuell Tabaknoten, sogar Pilz-, Dattel- und Walnussnoten enthalten. Hui, dann bin ich aber gespannt, was mich hier erwartet!

Zur Verpackung werde ich mich in dieser Testreihe nicht einzeln äußern, das ist unsinnig, da alle die gleiche haben. Genauso gebe ich keine Sternchen, sondern werde am Ende meiner Testwoche schauen, ob sich das kleine Experiment gelohnt hat und ob man überhaupt einen Unterschied zwischen den Untersorten einer einzelnen Kakaobohne erkennt.


Zum Geschmack:

Die Schokolade ist sehr hart, es knackt richtig scharf, wenn man versucht, ein Stück von ihr abzubeißen. Sie schmilzt kaum auf der Zunge, es dauert ziemlich lange, bis sich der gesamte Geschmack im Mund verteilt hat. 
Erst kommt ein sehr zarter, feiner Kakaogeschmack durch, dann ein karamellig-nussiges Aroma, das eindeutig weihnachtlich schmeckt. Außerdem habe ich Haselnuss geschmeckt und zuletzt kommt auch eine rauchige Unternote gut durch.
Man muss mit dieser Schokolade wirklich Geduld haben, es dauert nämlich wirklich ungewöhnlich lange, bis sich der Geschmack überhaupt entfaltet und noch viel länger, bis alle Geschmacksnoten durch kommen. Aber was über die Bohne gesagt wird, stimmt: Sie trägt viele verschiedene Nuancen, nur an Pilze und Datteln habe ich mich (zum Glück!) nicht erinnert gefühlt.
Der Geschmack bleibt leider nicht lange auf der Zunge.

Mal sehen, was morgen der Vergleich mit der Puertomar zeigt!

Domori, eine Auswahl

Ich habe vor einigen Tagen ein kleines Geschenk bekommen, das eigentlich nicht besser hätte ausgewählt sein können. Die Packung ist klein, zeigt aber auf den ersten Blick, worum es sich handelt:




In der Packung befinden sich sechs kleine Täfelchen, die alle aus Kakao der Criollo-Bohne sind und zwischen 70% und 75% liegen. Domori stellt dabei sechs unterschiedliche Untersorten der Criollo vor.
Ideal zum Testen!

Also beginnt heute meine Testwoche, jeden Tag ein Stückchen!
Heute: Puertofino 70%
Freitag: Puertomar 75%
Samstag: Porcelana 70%
Sonntag: Javablond 70%
Montag: Chuao 70%
Dienstag: Canoabo 70%

Dienstag, 9. September 2014

Aufgegessen

Lange lange ist der letzte Eintrag her. Aber ich habe die Zeit genutzt und praktisch alle meine Schokoladenvorräte aufgefuttert:


Und noch mehr, mein geliebter dunkler Frühstücksaufstrich Chocoreale ist auch alle :( 
Also musste ich mich heute früh mal anders anders behelfen und habe einfach eine schöne, solide Rausch-Schokolade mit ein klein wenig Milch geschmolzen. Die Rezeptur kann noch verbessert werden, das war ziemlich nach Gefühl. Das nächste Mal werde ich auch wieder die Bitterschokolade wählen, aber aufs Brot fehlt dann noch ein wenig die Süße, also gebe ich vielleicht Zucker dazu, denke ich. Die Konsistenz war aber schön cremig, fast wie ein echter Aufstrich :) ein bisschen war die Schokolade krümelig, als sie eine Weile stand, weil ich natürlich keine Stabilisatoren und Emulgatoren da hatte. Die Reste habe ich jetzt im Kühlschrank gelagert, mal sehen, was aus der Konsistenz so wird!

Außerdem habe ich bei einer Freundin gesehen, dass sie selbst versucht hat, Schokolade herzustellen. Sehr spannend! Das werde ich auch mal machen. Im Bio-Laden kriegt man nämlich Kakaobutter. Die sieht aus wie zu harte Margarine und riecht wie - Schokolade, na klar! Ihr Ergebnis sah nach perfekter Bitterschokolade aus, aber irgendwie hatte sich der Zucker nicht komplett aufgelöst und die Schoko war deshalb mehr Kakao und Zucker in Fest, wenn ihr wisst, was ich meine.


Die nächsten Tage werden also spannend! Ich halte euch über meine Fortschritte auf dem Laufenden :)

Donnerstag, 28. August 2014

Original Beans

Piura Porcelana 75%

Biologische Dunkelschokolade aus äusserst seltenem weissen Kakao

Zutaten: Direkt angekaufte Kakaobohnen*, roher Rohrzucker*, Kakaobutter*. Das ist alles!
*Zertifiziert biologisch. Glutenfrei. Vegan.

Heute stelle ich euch endlich, mit reichlich Verspätung, meinen besonderen Fang, die reichlich gebeutelte (ich trage sie seit Wochen mit mir herum...) Original Beans Piura Porcelana vor. Es hat sich gelohnt, damit zu warten (zumindest für mich ;) ), weil die hübsche Verpackung hinten und innen über und über mit Informationen bestückt ist, und inzwischen kann ich sie wenigstens wieder lesen. :) Inwieweit diese Infos der Wahrheit entsprechen ("Jede Tafel: Ein Baum" zum Beispiel), habe ich nicht überprüft, allerdings sind Trackingnummern angegeben, es sollte also alles rechtens sein.


Äußere Erscheinung

Die Piura ist recht weiblich verpackt, vorne befindet sich ein hübsches hellgraues, feines Baum- und Blattmuster, die Ränder sind schön rosa (korrigiert mich: oder pink? Fuchsia??). Auf der Rückseite wird unter anderem die Brigitte zitiert, die die Schokolade "Die Angelina Jolie der Schokolade" getauft hat, dazu auch ein Sternekoch (2 Michelin Sterne)... was kann da schon schief gehen?! Ich muss zugeben, dass einer der Kaufgründe auch die Ästhetik war :) Umso erfreuter war ich dann vom Inhalt, wenn auch die Verpackung innen nicht mit der äußeren mithalten kann.



Innere Werte

Die innere Folienverpackung ist wesentlich liebloser, aber wichtig ist ja auch die Schokolade selbst. Die Stückchen sind recht groß, sie brechen leise, ohne lautes Knacken oder Gegenwehr. Sehr erstaunlich ist die sofort schmeckbare saure Note. Fruchtig-frisch, wenn man sie auf der Zunge zergehen lässt, schmeckt sie sogar leicht nach Beeren. Klasse, besonders jetzt für den Sommer! Sie schmilzt angenehm auf der Zunge, kein Vergleich zu der sehr harten, sehr körnigen madécasse oder auch der Pacari. Die Schokolade ist insgesamt sehr ausgewogen, weder zu bitter noch zu "sämig".
Der besondere Geschmack der Schokolade erklärt sich aus der Kakaobohne, dieser Piura Porcelana, die laut Angaben auf der Packungsrückseite Original Beans erst neu entdeckt hat.


Fazit

Ich mag Schokoladen, die noch ein Nebenaroma bieten. Diese hier schreibt schon auf die Packung, welche Geschmacksnoten vorhanden sein sollen. Aber anders als die Michel Cluizel hält die Piura, was sie verspricht. Besonders an warmen Tagen kann so eine fruchtige Schokolade sehr erfrischend sein!
Pro: sehr liebevolle Verpackung außen; angenehme Geschmacksnebennoten; ausgereifte Konsistenz zwischen brüchig und cremig; spezielle weiße Kakaobohne; man "tut was Gutes".
Contra: nicht ganz günstig; die recht saure Note muss man mögen.

Ergebnis: ***** / *****. Fünf von fünf Sternen!

Jetzt gibt es ja schon einige Tafeln, die ich mit 5 Sternen bewertet habe. Denkt nicht, ich vergebe inflationär die 5 Sterne, aber bei diesen sind es eben oft nur Nuancen, also so sehr eine Frage des persönlichen Geschmackes, dass die Qualität absolut gleichwertig ist. 

Dienstag, 26. August 2014

Im Krankenhaus

Jetzt bin ich schon seit Donnerstag wieder in der Stadt und es sollte eigentlich rund gehen auf meinem Blog. Aber wie ihr seht, seht ihr nichts. :( Das ist, weil ich ins Krankenhaus musste, nichts, was mich umbringt, aber ich muss eben hier drin bleiben. Außerdem habe ich die ersten Tage kaum etwas gesehen, also an Schokotests war nicht so zu denken. Dafür hat mir mein treusorgender Freund unsere halbe Einrichtung hier rein verpflanzt und natürlich auch eine ganze Menge Schokolade! Deswegen kann nach der Michel Cluizel und der Amedei zu morgen endlich die Original Beans Piura Porcelana 75% folgen, die aus weißen Kakaobohnen gefertigt wurde (sie ist aber trotzdem dunkel :) ).

Übrigens, das Frühstück im Krankenhaus sieht exakt so aus:
(man beachte die liebevoll hingeklatschte einzelne Käsescheibe)



Und morgen geht’s dann endlich wieder nach Hause!
Habe ich schon erwähnt, dass ich Krankenhäuser hasse?

Sonntag, 17. August 2014

Amedei

Tuscany

9

Cioccolato fondente extra75%

Zutaten: Kakaomasse, Rohrzucker,Kakaobutter, Vanille.

Ah, quel cioccolato, un tesoro! :)
Nachdem ich euch vor einigen Tagen eine französische, solide Schokolade vorgestellt habe, komme ich heute zu einem italienischen Schätzchen! Sie gehört, wie die letzte, zu meiner letzten Ausbeute von vor meinem Urlaub.

Äußere Erscheinung

Diese Verpackung ist fast das Gegenstück zur Michel Cluizel! Ist jene französisch-stilvoll, ist diese kunstvoll-locker, eine matte, mit einer dekorativen 9 bedruckte, sonst schwarze Pappe, die keinen „Ziegel“ bildet, sondern an beiden Längskanten nur jeweils eine Kante hat... etwas schwer zu erklären, ich hoffe, ihr wisst, was ich meine :) Die Pappe auf der Rückseite ist eierschalenfarben und hat eine poetische, italienische Beschriftung (so wie eigentlich alles Italienische gleich viel poetischer wirkt), darunter findet sich die englische Übersetzung und die Zutaten in sechs Sprachen. Die Verpackung öffnet sich durch eine mit einem Klebekreis geschlossene Papplasche an der Längsseite. Dann öffnet sich die Schoko wie ein Geschenk und bietet noch viele Hintergrundinfos, mittig darin liegen in Papier verpackte 50g Schokolade.

Innere Erscheinung

Oha, die Stückchen sind größer und dicker als erwartet. Dazu duftet die Schoko drei Meilen gegen den Wind! Sie zerfließt regelrecht auf der Zunge und wird dabei nicht weniger, also zumindest sehr lange nicht ;) Der Geschmack ist so intensiv, dass ich eine Weile überlegen musste, wonach sie eigentlich alles schmeckt. Intensiv kakaoig, süß, fruchtig, vielleicht mit etwas Zitrusfrucht, mit einer starken Röstnote; und die hat mich wirklich vom Hocker gerissen. Wie ein saftiger Schokokuchen oder ein Schokomuffin, dieses gebackene Aroma ist mir bisher selten in einer Schokolade begegnet. Es gibt eigentlich nicht viel mehr zu so einem stimmigen Gesamtbild zu sagen, außer, dass ich die auf jeden Fall wieder kaufen werde!

Fazit

Unbedingt. Jederzeit. Das ist ein Traum von einer Schokolade, dass sie derart gut ist, habe ich nicht erwartet. Die große 9 bedeutet übrigens, dass Kakaobohnen von neun Plantagen für diese Aromakreation zusammen gefügt worden sind, aber die Amedei gibt es auch als reine Chuao, Criollo oder Porcelana, die werde ich sicher auch mal testen! Also alles in allem: Die von Amedei verstehen was von ihrem Fach :)
Pro: Aroma, Nebennoten, Geschmeidigkeit und Zartheit in der Konsistenz, Duft, Verpackungsdesign, kreative Geschmackskreation, Informationen satt, hier stimmt bisher einfach alles.
Contra: Nicht gar so günstig. Aber sie ist es wert!


Ergebnis: ***** / *****. Fünf von fünf Sternen!

Donnerstag, 14. August 2014

Michel Cluizel

1er Cru de Plantation
Vila Gracinda
Chocolat noir 67%

Zutaten: Kakao, Rohrzucker, Kakaobutter, Bourbon Vanille-Schote

Lang lang ist´s her... Im Urlaub gibt es leider nie so oft Internet, wie man es erwartet :( Daher komme ich erst jetzt dazu, euch weitere Schokoladen zu präsentieren, die ich mir extra mitgenommen habe.
Heute geht es um eine dunkle Schokolade, deren Kakao aus São Tomé stammt und die selbst in Frankreich hergestellt wird. Sie ist etwas milder als üblich mit 67%, aber man muss ja flexibel bleiben ;)

Äußere Erscheinung

Die Hülle ist schon ansprechend, sonst hätte ich auch einer so milden wahrscheinlich keine Chance gegeben ;) Sie ist in dezentem Schwarz gehalten, mit einem blauen Rahmen und blauer Schrift für die Bezeichnung der Schokolade und einem gelben Rahmen für die Firma. Im Hintergrund befindet sich eine Weltkugel. Wie ökonomisch bewusst! Auf der Rückseite steht in vier Sprachen die einzigartige Herkunft der speziellen Kakaobohne, dazu ein schicker Stempel und in winziger Schrift auch die Zutatenliste. In goldener, zugeklebter Folie befinden sich dann die 70g Schokolade, auf jedem Stückchen eine Kakaobohne als Deko.

Innere Werte

Die Schokolade duftet leider wenig, wenn man die Packung aufreißt und die Schokolade ist selbstverständlich nicht ganz so dunkel wie die anderen, die ich bisher getestet habe.  Deswegen dachte ich natürlich, dass sie zu süß und zu mild werden würde. Da hat sie mich aber positiv überrascht! Sie hat eindeutig keinen "Charaktergeschmack", ich würde sie wohl nicht unter mehreren wiederfinden oder meinen Liebling nennen, aber sie ist recht aromatisch. Ich konnte keinen konkreten Nebengeschmack feststellen, aber irgendwie hat sie auf den ersten Bissen an Kaffee erinnert. Sehr dezent natürlich. Das ist ein wenig seltsam, wo sie doch Vanille enthält, die Vanille hält sich aber sehr zurück und findet sich erst im „Abgang“ wieder. Für mich war sie fast schon zu cremig, sie schmilzt für alle, die das mögen, also sehr angenehm auf der Zunge. Leider klebt sie deswegen bei Zimmertemperatur auch leicht an den Fingern.

Fazit

Außen hui, innen pfui? Diese Schokolade hat mich nicht enttäuscht, sie hat alles, was eine solid gute Schokolade braucht. Aber das Einzigartige und Besondere, das auf der Rückseite extra angepriesen wird: die „Röst-, Würz- und Krautnoten“ fehlen fast vollständig. Und vor allem: Ich esse sie gerne, aber ich würde sie nicht wieder kaufen, und das will was heißen.
Pro: Sehr adrette Verpackung, irgendwie so schön französisch; direkt in Frankreich hergestellt; zartschmelzend; Aroma bei wenig Bitterkeit
Contra: Wird den Erwartungen, die mit dem Werbetext geschürt werden, nicht gerecht; klebt an den Fingern; die Folie ist unnötigerweise zusätzlich geklebt.

Ergebnis: ** / *****. Zwei von fünf möglichen Sternen!

Donnerstag, 31. Juli 2014

madécasse

4 TIMES THE IMPACT
OF FAIR TRADE COCOA
80% cocoa
strong & complex
Intensity: °°°°
bean-to-bar in
madagascar

Zutaten: Kakaobohnen, Zucker, Kakaobutter. Kakao: 80% mindestens. Kann Spuren von Nüssen, Milch oder Sojalecithin enthalten.

Ich melde mich heute aus dem Urlaub :) Mit einem kleinen Zwischentest, aber dafür einer Schokolade, die sich gewaschen hat!

Äußere Erscheinung

Die Verpackung ist winzig, aber wie soll das auch anders sein, wenn in der Tafel nur 25g verborgen sind. Sie ist liebevoll gestaltet und sehr, nunja, "öko" in leinenfarben mit zartem Grün und dunklem Rot.. Die Deklaration auf der Packungsrückseite ist deutlich, genauso die Nährwertangaben. Es ist nur alles sehr klein geschrieben, also Lesebrille raus :) Die Schokolade ist noch einmal mit Folie ummantelt und hat auf der einen Hälfte ein einzelnes großes Stück mit der Aufschrift "madécasse" und auf der anderen Hälfte 4 Stückchen feinste Schokolade. Sie duftet zart, süß, aber nicht zu sehr, bitterlich. Dazu ist sie sehr dunkel und wirkt fast "staubig". 



Innere Werte

Die Schokolade ist fest und "bröckelig", aber sehr sehr intensiv. Sie beißt sich auch recht fest. Vom Geschmack her ist sie herrlich bitter, der Geschmack verteilt sich schnell und gleichmäßig im Mund. Nach dem bitteren Hauptgeschmack folgt eine süße Note. Purer Schokoladengenuss, den man aber genau so auch würdigen sollte: Am besten als einzelne kleine Stücke oder für besondere Anlässe. Mit dieser Schokolade hat man wirklich das Gefühl, sich zu belohnen! Einen Nebengeschmack wie Frucht oder rauchige Aromen konnte ich nicht feststellen. 

Fazit

Eine unglaublich gute Schokolade. Absolut ausgewogen im Geschmack, wenn auch die fehlende Cremigkeit den ein oder anderen sicher stören kann. Mich aber nicht :) Über den Preis kann ich nichts aussagen, da auch diese Schokolade ein Geschenk war, aber sie lohnt sich!

Pro: Ausgewogener Geschmack; klare Schokoladennote; saubere Deklaration.
Contra: sehr kleine Verpackungsgröße.

Ergebnis: ***** / *****. Fünf von fünf Sternen!

Ich bin jetzt im Urlaub, die nächsten Tests kommen also unregelmäßig, wenn ich an Internet komme. Probiert in der Zwischenzeit unbedingt ein paar meiner getesteten Schokoladen, mich würden eure Eindrücke interessieren! Einen schönen Sommer :)

Montag, 28. Juli 2014

Beschle

Chocolatier Suisse

72

Arriba

Ecuador

Dark 72%

Zutaten: Kakaomasse Arriba, Zucker, Kakaobutter, Vanille
72% Kakaobestandteile in der Schokolade / Kann Spuren von Haselnüssen, Mandeln, Milch, Gluten und Soja enthalten

Heute widme ich mich wieder einer Schokolade. Ich habe sie, wie die Domori, geschenkt gekriegt und dementsprechend an meinem Geburtstag schon einmal probiert ;) Es ist eine "Swiss handmade"-Schokolade und ihr wisst ja, Schweizer und Schokolade... Aber mal sehen, was sie so hergibt!



Äußere Erscheinung

Die Schokolade kommt "bescheiden" verpackt daher. Schlicht, in Braun und Weiß. Niemand muss suchen, wie viel Prozent drin sind, dafür sorgt die kaffeecremebraune Schrift auf schokobraunem Grund, darüber noch einmal weiße Schrift. An der rechten Seite findet sich ein auffällig gelber Streifen, bei dem ich nicht sicher bin, wozu der gut ist, denn Gelb passt eigentlich nicht so zum Farbkonzept... Innen ist dann wieder eine zweite Verpackungsschicht. Die Nährwerte sind angegeben und da diesmal recht wenig auf der Rückseite steht außer dem und den Zutaten in Deutsch, Englisch und Französisch, wirkt die Packungsrückseite sehr übersichtlich. Das liegt auch an der Verpackungsart, die gewählt wurde: Die Schoko muss hinten wie eine Kekspackung aufgerissen werden und kann dann wieder mit einer Klappe geschlossen werden. Innen befinden sich 50g Schokolade, die nach mehr aussehen, denn die ganze Tafel hat die Größe von mindestens 70g, wenn nicht sogar 100g. Das lösen sie, indem die Schokolade einfach halb so dick ist wie normalerweise.



Innere Werte

Die Schokolade ist dunkelbraun, aber wesentlich heller als beispielsweise die Domori oder auch die Edelmond. Letztere hatte ja auch fast einen weißen Schleier (also leicht staubig),
diese hier ist komplett klar. Sie ist auf der Zunge schmelzzart und geschmacklich sehr mild. Die Kakaonote ist nicht sehr intensiv und kaut man sie ein wenig, wirkt sie etwas klumpig, da sie den Spagat zwischen massiv und zartschmelzend schaffen möchte. Es bleibt fast kein Nachgeschmack übrig, am Anfang nur Süße, am Ende noch ein wenig Bitter. Aber insgesamt ist die Konsistenz der Schokolade nicht ausgewogen und zusammen mit dem nicht sehr typischen Geschmack konnte mich diese Schokolade leider nicht überzeugen.



Fazit

Sehr schade, aber diese Schokolade hat mich enttäuscht. Die Verpackung ist schön und praktisch, die Deklaration klar, die Inhaltsstoffe lobenswert (auch wenn sie natürlich in einer Fabrik hergestellt wird, in der auch andere Produkte mit Sojalecithin u.ä. produziert werden, aber das ist ja ziemlich normal). Der Geschmack kann aber dann den hohen Erwartungen nicht gerecht werden, die ich auch aufgrund von Erfahrungen mit anderen Schokoladen hatte. Wenn man dazu bedenkt, dass sie sicherlich auch nicht gerade zur "Konsumschokolade" im günstigen Preissegment zählt, fällt sowas schon echt ins Gewicht.
Pro: schöne Verpackung; klare Deklaration; "Tradition" seit 1898
Contra: Fehler im Design; die Schokolade hat einen untypischen Geschmack; Nachgeschmack fehlt fast vollkommen; seltsame Konsistenz

Ergebnis: * / *****. Einer von fünf Sternen!


Kennt ihr Schokoladen, die ihr hier gerne getestet sehen würdet? Als nächstes kommen von meiner Seite die madécasse, Original Beans, Amedei und Michel Cluizel. Habt ihr einen Favoriten, den ich zuerst testen soll?

Samstag, 26. Juli 2014

Schokobrunnen/fondue

Gestern habe ich mit Freunden einen Schokobrunnen ausprobiert. Ich hab mit sowas absolut keine Erfahrung, also habe ich mich erst mal an die Anleitung gehalten: Schokolade schmelzen, Schokobrunnen aufheizen, geschmolzene Schokolade dazu geben, Schalter umlegen und schon... sollte es eigentlich sprudeln. Tat es aber leider nicht!
Stattdessen blubberte und schäumte alles oben an der Öffnung und ich hab schon überlegt, ob Pudding daraus wird. Eine Freundin hat dann den Übeltäter identifiziert: es war die Milch, die wir zum Schmelzen dazu gegeben hatten!

Lecker war es trotzdem...

Was passiert war: ich habe dunkle Kuvertüre gekauft, weil die einfach für die Menge, die man braucht, günstiger war.
Beim Schmelzen der Schokolade haben wir uns dann ganz an den Ducasse (einer der französischen Köche überhaupt) gehalten, der einem für ein gutes, cremiges Ergebnis Milch zur Schokolade empfiehlt. Zur Schokolade, wohlgemerkt. Schöner, reiner Schokolade.
Allerdings nicht zu Kuvertüre! 

Der Grund, wieso der Trick nicht bei Kuvertüre funktioniert, ist die andere Zusammensetzung der Schokolade und andere Anteile an Kakaobutter. Da darf dann weder Milch noch Wasser ran, sonst klumpt sie (und schäumt, tut man sie in einen Schokobrunnen).
Wir haben dann neue Schokolade in einem kleinen Fondue erhitzt, das war ebenso lecker :)


Und wieder was dazu gelernt! Habt ihr das gewusst? Wahrscheinlich ist das sogar Allgemeinwissen, wenn man backt?! :)

Donnerstag, 24. Juli 2014

Pacari und ein schönes Lädchen

Ein kleiner "Nachschlag" zu Pacari.

Heute hatte ich keinen guten Tag und bevor ich los musste, dachte ich "Mensch, die Pacari, nimmst du mal noch ein Stück". Zur Aufheiterung :) Und dreißig Minuten Autofahrt und einige Minuten zu Fuß später hatte ich immer noch das Gefühl, gerade erst das Stückchen beendet zu haben. Sogar jetzt schmecke ich noch das samtige Aroma und die leichte Bitterkeit nach. Großes Lob! Das hat meine Laune echt gehoben :)


Docura

Um diesen "Aufwärtstrend" zu festigen, war ich vor meinem Termin noch im Docura in der Zossener Straße 20. Der Laden war echt schwer zu finden, aber drinnen findet sich eine wahre kleine Schatztruhe für Schokoladenliebhaber! Trinkschokoladen, Schmelzschokoladen, Kakaopulver, Schokoladen mit diversen Geschmacksvariationen, fair-trade-Produkte, die haben alles! Ihr habt alle Zeit der Welt, euch umzusehen, ohne euch fehl am Platz oder unter Druck zu fühlen, was zumindest bei mir recht häufig in kleinen Läden der Fall ist ;) Dazu kriegt ihr aber auch Beratung, falls ihr welche möchtet. Natürlich habe ich den Laden nicht mit leeren Händen verlassen und werde euch demnächst diese drei Schokoladen präsentieren:



Von links nach rechts sind das: eine französische, eine preisgekrönte aus weißem Kakao (was es damit wohl auf sich hat...) und eine italienische. Also seid gespannt, ich bin es schon jetzt :) 
Und jetzt erst mal gute Nacht!

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Mittwoch, 23. Juli 2014

Amsterdam

Vor einiger Zeit haben wir Urlaub in Amsterdam gemacht. 



Grachten by night
...Na gut, es waren nur zwei Tage :) 
Die haben wir für ausgiebige Stadtbummel und viel essen genutzt. Die Stadt ist wirklich wunderschön, würde mir jemand einen Wohnungstausch auf Lebenszeit anbieten - tschau, Berlin! ;)

Auf einer unserer vielen Spaziergänge kamen wir durch die Hazenstraat (sehr empfehlenswert, mit lauter kleinen Cafés und Lädchen). Und dort, in der Nummer 25-A befindet sich der einzigartigste Schokoladenladen, der mir bisher begegnet ist. Er heißt Chocolátl und hat seinen Raum in einer ehemaligen Apotheke. Die Regale zum Rausziehen sind weiß gestrichen worden, sodass der ganze Laden nichts dunkel-muffiges mehr hat, sondern hell und einladend wirkt. Die Verkäuferinnen sind super-lieb, sie erklären einem die Herkunft und Entstehung jeder Schokolade und die Philosophie des Ladens. Dazu haben sie uns mindestens zwanzig Tafeln probieren lassen, damit wir die für uns passende Schokolade finden. Die eine Verkäuferin war dabei selbst so begeistert von den unterschiedlichen Aromen und Geschmacksnoten, das war richtig ansteckend :) 


Die super-süßen Häuserzeilen - wer bietet mir da eine Wohnung?
Das Lädchen hat noch zwei spannende Besonderheiten: einerseits bietet es nur im Herstellungsprozess bis in letzte Detail nachverfolgbare Schokoladen an. Klasse!
Andererseits haben die dann auch einen jeweils ganz eigenen Geschmack: Wir haben Schokolade probiert, die nach Beeren oder Zitrusfrüchten geschmeckt hat. Es gab sogar eine mit Bacon-Geschmack! Die war aber ganz schön... naja, sagen wir, gewöhnungsbedürtig... ;) 
Und diese Geschmacksnoten werden weder durch Aromen noch durch anderweitige Zusätze erzeugt, sondern entstehen komplett natürlich durch die verwendete Kakaosorte und je nachdem, was die Bienchen, die die Kakaofrüchte bestäubt haben, zum Frühstück hatten. Sozusagen :)


Schokolade mit Beerennote
Wir haben uns schließlich für zwei Tafeln Schokolade entschieden, die ich hier ebenfalls später noch vorstellen werde. Sie sind köstlich! Aber leider natürlich auch in einem etwas höheren Preissegment gelegen. Die eine hatte eine leicht säuerliche Zitrusnote, sehr erfrischend! Und die andere eine etwas mildere Beerennote. Es hätte sogar original "made in Hungary"-Schokolade gegeben...






Ich im Chocolátl, leider erkennt man vom Laden wenig...
Am nächsten Tag sind wir dann tatsächlich noch einmal in den Laden zurück, nur um noch einen Espresso mit Schokolade zu trinken. Die hatten nämlich auch eine große Auswahl an Getränken mit und ohne Koffein, aber Hauptsache mit Schokolade darin ;)
Wir wären auch noch weiter jeden Tag vorbei gekommen, aber leider waren wir ja nur zum Wochenende dort. Und bald, bald sind meine Vorräte aufgebraucht... Was mache ich dann bloß, liebes Chocolátl??

Den Laden findet ihr übrigens auch auf Facebook, unter https://www.facebook.com/chocolatlnl?fref=ts. 

Ps: wer lieber salzig mag, wir fanden den "Greenwoods" in der Singel 103 extrem besuchenswert. "Belegte Brote" waren gestern!

Dienstag, 22. Juli 2014

Domori Puertomar

Cacao Criollo 75%

Dark Chocolate

Zutaten: Kakaomasse, Rohrzucker
Eigene Beschreibung: "Presenta note di panna, spezie, mandorla, marmellata di Ciliegie. Dolcezza e rotondità eccellenti." "Puertomar zeigt Noten von Creme, Gewürzen, Mandeln und Kirschmarmelade. Die Süße und Zartheit sind exzellent."

Oh diese Schokolade! Da sie ein Geschenk war, will ich lieber gar nicht wissen, was sie gekostet hat, aber eine 25g-Packung lässt Böses erahnen ;) dazu handelt es sich um eine echte "Preisträger-Schokolade", "Winner for the best cru of 'GOLDEN CHOCOLATE 2009 award'"! Wow. Aber ich sag euch, es wird nicht zu viel versprochen!



Äußere Erscheinung

Quadratisch, praktisch, gut? Nunja, wenn man auf Mogelpackungen steht, vielleicht! Während die äußere Pappe noch schön quadratisch daher kommt, ist die innere - rechteckig! Wie kann man denn selbst bei einer 25g-Packung noch schummeln wollen? Stiftung Warentest wäre davon sicher nicht begeistert ;) Aber ich bin ja nicht SW, deswegen das nur am Rande. Ansonsten ist die Verpackung sehr liebevoll gestaltet, mit goldener Schrift und goldenen Kanten. Eine schön gestaltete Kakaopflanze ziert die Packungsvorderseite und die Pappe ist gewellt und fühlt sich eigentlich mehr wie Aquarellpapier an. Wunderschön, wirklich fast zu schade zum Aufreissen und Essen! Innen finden sich dann 4 teure Stückchen Schokolade. Mal sehen, ob sie halten, was die tolle Verpackung verspricht!


Innere Werte

Die Schoko sollte man unbedingt kühl lagern, sonst schmilzt sie einem praktisch davon :) Sie ist super zart, leicht schmelzend und duftet stark nach bitterem Kakaopulver (was gut ist!). Sie liegt zwar weich auf der Zunge, aber es ist ein wenig so wie mit Häagen Dasz-Eis: sie ist so massiv, dass ein Stück richtig lange vorhält. Das ist bei der winzigen Packung auch ein Pluspunkt :) Also, man ist relativ lange mit einem Stückchen beschäftigt, das viel Aroma hinterlässt. Sehr schön! 
Der Geschmack ist sehr rein und klar, aber neben der Kakaonote ist etwas tatsächlich fruchtig-saures an ihr. Ich könnte das nicht gleich "Kirschmarmelade" (s.o.) zuordnen, aber es stimmt, der Geschmack geht weit über "süß und Kakao eben" hinaus. Besonders fasziniert mich aber die feste Cremigkeit der Schokolade, weil das bei nur Zucker und Kakao als Zutaten funktioniert!


Fazit

Diese Schokolade ist wirklich überragend. Der Kakaogeschmack ist so schön intensiv, sie schmilzt zart, obwohl sie absolut nichts enthält außer der Kakaobohne und dem Zucker. Sehr spannend, dass sie noch andere Geschmacksnoten enthält, das ist mir das letzte Mal in Amsterdam begegnet. Wieso sie mit der Packung schummeln, ist mir ein Rätsel. Vielleicht wegen des sicher sehr hohen Preises...?
Pro: der Geschmack ist exzellent; keine Zutaten außer Kakao und Zucker; geschmeidig; intensiv; zartschmelzend.
Contra: die Verpackungsgröße (25g) ist ein Witz!; dazu noch schummeln wollen, tzetzetze. ;)

Ergebnis: ***** / *****. Fünf von fünf möglichen Sternen!


Ihr MÜSST diese Schokolade probieren! ;) Und schreibt mir, wie ihr sie findet. Für mich ein Highlight und ein absolutes Muss. :)

Montag, 21. Juli 2014

Eine kleine Vorschau

Meine Lieben!

Ich war einige Tage außer Landen, fernab von Internet und Zivilisation, deswegen bin ich auch nicht zu weiteren Tests gekommen.
In die Zeit der Abwesenheit fiel auch mein Geburtstag, zu dem mir mein Schatz besonders "süße" Kleinigkeiten geschenkt hat :) Ich konnte natürlich nicht widerstehen und hab alle schon einmal privat vor getestet. ;)

In den nächsten Tagen werde ich meine Erfahrungen mit euch teilen und folgende Schokoladen vorstellen:

Domori Puertomar
















Einzige Zutaten: Kakao und Zucker.

madécasse bean-to-bar in madagascar




















Einzige Zutaten: Kakaobohnen, Zucker und Kakaobutter.

und


BESCHLE 72 Arriba Ecuador Dark 72%



















Zutaten: Kakao, Zucker, Kakaobutter und Vanille.

Entschuldigt die schlechte Bildqualität, ich bin erst vor Kurzem wieder angekommen. Der Rest folgt also demnächst, seid gespannt! Aber das kann ich euch schon mal verraten, zwei von dreien sind der absolute Hammer!

Eure Lili

Donnerstag, 17. Juli 2014

EDELMOND®

® CHOCOLATIERS

Bitter 80

Kakaobohne

BEAN TO BAR

Zutaten: Kakaobohnen* Rohrzucker*, Kakaobutter*
(*aus kontrolliert biologischer Landwirtschaft)

ca. 80g

Diesmal kann ich euch leider nur noch die leergefutterte Verpackung zeigen! Diese Schokolade ist nämlich recht schwer zu beschaffen. Ich habe sie zuerst auf dem Weihnachtsmarkt letztes Jahr entdeckt, dann tatsächlich in einem Schokoladengeschäft in der Rykestraße in Prenzlauer Berg, aber ehe ich mich darauf eingestellt hatte, haben sie mir mitgeteilt, dass sie aus dem Sortiment geht. Scheinbar verkauft sie sich nicht so gut, zu den möglichen Gründen komme ich noch. Positiv auffällig ist an dieser Schokolade, dass sie ohne Zusätze auskommt und direkt im Spreewald "von der Bohne bis zur fertigen Tafel" handgefertigt wird.


Äußere Erscheinung

Die Schokolade ist einfach verpackt, in eine durchsichtige Folie mit einem Banner im oberen Drittel. Damit sieht man auf den ersten Blick, was man hat. Das finde ich schon mal ganz positiv, da nicht sooo viel Verpackung vergeudet wird und man außerdem schon durch die geschlossene Verpackung das Aroma erahnen kann. Auf der Rückseite befindet sich ebenfalls, wie bei der "whydark" von gestern, das Öko-Symbol, diesmal das deutsche, aber mit dem Vermerk "nicht-EU-Landwirtschaft". Das bezieht sich auf die Kakaobohne selbst. Die Schokolade besteht laut eigenen Angaben nur aus Kakaobohnen, -butter und Zucker. Sehr löblich!


Innere Werte

Hier muss ich ein wenig in meiner Erinnerung kramen :) Was wirklich schade ist, denn diese Schokolade gehört zu meinen absoluten Favoriten! Sie ist eher rau und körnig von der Textur, da sie als erste meiner bisher getesteten Schokoladen komplett auf Emulgatoren verzichtet. Dadurch hat sie auch einen eigenen Geschmack, der sehr deutlich die verwendete Kakaobohne betont. Sie schmilzt wenig bis kaum, hinterlässt aber einen eindeutigen Schokoladennachgeschmack, sodass man nicht so viele Stücke essen muss, um dieses angenehme "Oh, ich hab´ Schoko gegessen"-Gefühl zu haben. Die Textur ist wahrscheinlich trotzdem der Grund, wieso sie sich nicht so gut verkauft, denn das körnige ist wirklich ziemlich gewöhnungsbedürftig.


Fazit

Also praktisch ist natürlich etwas anderes, als bis nach Luckau zu fahren, nur um eine Tafel Schokolade zu kaufen. Man kann hoffen, sie auf Weihnachtsmärkten zu ergattern, oder sie im Internet bestellen. Da lohnt es sich aber, in großen Maßstäben zu denken, weil es sich sonst nicht rechnet. Leider muss ich dafür wirklich Punkte dafür abziehen. Wundervoll ist natürlich, dass die Schokolade in Handarbeit in der Nähe von Berlin hergestellt wird (man kann sogar Führungen durch die Manufaktur machen!). 
Pro: keine künstlichen Emulgatoren; endlich keine Berge von Verpackung; sehr "schokoladentypischer" Eigengeschmack; Herstellung im Spreewald; Möglichkeit der Besichtigung und damit Einblick in den Herstellungsprozess.
Contra: sehr schwer zu bekommen; sehr körniger Geschmack (für mich persönlich ist das ja ein pro); schmilzt fast gar nicht.

Ergebnis: *** / *****. Drei von fünf möglichen Sternen!


Leider musste ich hier Punkte abziehen, für Dinge, die eigentlich selbstverständlich sein sollten. Ansonsten ist die Edelmond® 80% eine meiner absoluten Lieblingsschokoladen. Wie findet ihr sie? Habt ihr ähnliche Erfahrung gemacht, was dieses Körnige angeht? Ist das ein reines Bitterschokoladenproblem?